Schulbegleithund Frida

Konzept zur Arbeit mit einem Schulbegleithund an der  Loki-Schmidt-Schule

  1. Begründung für den Einsatz eines Schulhundes
  2. Geplanter Einsatz des Schulhundes Frida im Unterricht der Loki-Schmidt-Schule
  3. Ausbildung zum Schulbegleithund in der Hundeschule „Elbrudel“
  4. Voraussetzungen für den Einsatz eines Schulhundes
  5. Informationen zum Schulhund Frida
  6. Regeln im Umgang mit Frida
  7. Informationsquellen

1. Begründung für den Einsatz eines Schulhundes

Die Vielfalt der Schülerschaft an der   Loki-Schmidt-Schule setzt eine individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler, anknüpfend an ihre Kompetenzen, voraus. Der Einsatz eines Schulhundes kann die Lernbedingungen verbessern und somit einen wichtigen Beitrag zur Erziehung und Bildung leisten. Schulhunde begleiten die Lehrkraft nicht nur zu ihrem Arbeitsplatz, ihr Aufgaben- und Wirkungsbereich ist vielfältig. Sie unterstützen die Lehrkraft in unterschiedlicher Art und Weise bei ihrer Arbeit: Schulhunde können emotionale und soziale Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler trainieren und locken unsichere Kinder aus ihrer Isolation. Sie verbessern nachweislich das Klassenklima und haben, mittlerweile durch Studien belegte, positive Effekte auf Kinder. Untersuchungen haben ergeben, dass schon die regelmäßige Anwesenheit eines Hundes im Klassenverband Veränderungen bewirkt. Die Schülerinnen und Schüler gehen lieber zur Schule, Auffälligkeiten reduzieren sich, positive Sozialkontakte werden gefördert und die Lehrkräfte werden mehr beachtet. Mit einem Schulhund ist es möglich Probleme in den Bereichen Wahrnehmung, Emotionalität, Sozialverhalten, Lern- und Arbeitsverhalten und Motorik aufzuarbeiten, da der Hund als „Katalysator“ wirkt. Grundsätzlich kann ein Schulhund auch dabei helfen einen richtigen Umgang mit Hunden und einen respektvollen Umgang mit Tieren allgemein zu erlernen. Außerdem haben Schulhunde keine Vorurteile und sind gute Zuhörer. Sie trainieren die nonverbale Kommunikation und regen auch die Schülerinnen und Schüler dazu an, untereinander mehr zu kommunizieren. Des weiteren ermöglichen Schulhunde die Befriedigung vielfacher menschlicher Grundbedürfnisse wie zum Beispiel Zuneigung, Nähe und Körperkontakt und haben somit eine große Bedeutung für die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit des Menschen. Hinzu kommt, dass Schulhunde bei den Schülerinnen und Schülern das soziale Bewusstsein und das Verantwortungsgefühl fördern. So können beispeilsweise Aufgaben verteilt werden im Bereich Fütterung oder Pflege, die die Schülerinnen und Schüler gewissenhaft übernehmen müssen.

 

2. Geplanter Einsatz des Schulhundes Frida im Unterricht der Loki 

Da der regelmäßige Einsatz in der Schule für einen Schulhund sehr stressig ist, soll Frida maximal an drei Tagen in der Woche mit in die Schule kommen.

Sollte der Schulalltag für Frida zeitweise zu laut/stressig sein oder Frida kann in bestimmten Stunden/Klassen nicht mit in den Unterricht gehen, besteht in der Büro der stellvertretenden Schulleitung die Möglichkeit sie zeitweise dort unterzubringen.

Auf dem Schulhof und im Schulgebäude läuft Frida an der Leine. In den Klassenräumen kann sie sich hingegen frei bewegen, sofern die Unterichtssituation das zulässt. Ziel ist es, dass in der überwiegenden Zeit des Unterrichtes dem normalen Unterrichtsgeschehen nachgegangen werden kann, was bedeutet, dass die Aufmerksam der Lehrkraft auf den Schülerinnen und Schülern und der Vermittlung der Unterrichtsinhalte liegt. Frida soll zeitweise gezielt mit in die pädagogsiche Arbeit einbezogen werden, z.B., wenn die Lehrkraft mit kleineren Schülergruppen differenziert arbeitet. Des weiteren ist es denkbar, dass der Umgang mit Frida fest in den Schulalltag integriert wird. So kann beispielsweise ein Futter- und Wasserdienst eingeführt werden. Außerdem wäre denkbar, dass zwei oder drei SchülerInnen in den Pausen in Begleitung durch die Lehrkraft mit Frida Gassi gehen. Ebenfalls könnte eine kurze Spiel- und Kuschelzeit mit Frida stattfinden. Diese Aktionen mit Frida sind natürlich auch sehr gut als Belohnung für die Schülerinnen und Schüler geeignet und könnten z.B. in Verbindung mit einer „Joker Karte“ eingesetzt werden.

3. Ausbildung zum Schulbegleithund in der Hundeschule „Elbrudel

Die Hundeschule „Elbrudel“ in Hamburg bietet eine Ausbildung für Lehrerinnen und Lehrer an, die ihren Hund gerne mit in die Schule nehmen möchten. In 5 Modulen durchlaufen die Hunde eine maßgeschneiderte Ausbildung zum Schulbegleithund. Neben der Eignungsprüfung und Erarbeitung sinnvoller Übungen für den Hund im Schulalltag sind Pädagogik, Recht und Versicherungsanforderungen Bestandteil der Ausbildung. Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, den Hund bestmöglich auf seinen Einsatz vorzubereiten, indem an der Wesensfestigkeit, dem Gehorsam und dem Kontakt zur Lehrkraft aber auch den Schülerinnen und Schülern gearbeitet wird. Die Hunde werden mit Reizen konfrontiert, die in der Schule auftreten können, die Lehrkräfte wiederum lernen, ihre Hunde genau zu lesen und vorherzusehen. Nach Durchlauf der Ausbildung haben Hund und Mensch alle Fähigkeiten, um den Schulhundalltag souverän zu meistern.

Voraussetzung für die Ausbildung ist ein umfassender Eignungstest des Mensch-Hund-Teams. Ein ausführliches Zeugnis wird nach Abschluss der Ausbildung ausgehändigt. Dieses kann bei Bedarf der Schulleitung oder Schulbehörde vorgelegt werden.

Die Ausbildung dauert ca. 5-6 Monate und findet in 5 Modulen statt.

   

 4. Voraussetzungen für den Einsatz eines Schulhundes

Um einen Hund in der Schule als Schulhund einsetzen zu können, müssen diverse Voraussetzungen erfüllt sein. Da der Hund beruflich genutzt wird, muss der Schulhund als „Arbeitsmittel im Schulalltag“ durch die Schulleitung genehmigt werden. Ohne die Befürwortung der Schulleitung ist die Tiergestütze Pädagogik nicht möglich. Frau Gondolatsch ist bezüglich des Einsatzes eines Schulhundes an der Loki-Schmidt-Schule positiv eingestellt, sodass diese Grundvoraussetzung als erfüllt gilt.

Des weiteren ist es wichtig, dass sowohl das Kollegium, als auch die Elternschaft über den Einsatz des Schulhundes informiert wird und diesen akzeptiert. Dies geschieht zum einen über die Lehrerkonferenz und zum anderen über einen Informationsbrief, der an die Eltern der entsprechenden Klassen ausgegeben wird.

Im Hinblick auf die Schülerinnen und Schüler ist es wichtig, dass individuelle Rahmenbedingungen zum Einsatz des Schulhundes festgelegt werden. Der Einsatz des Schulhundes erfolgt in festgelegten Klassen. Die Schülerinnen und Schüler werden vor dem ersten Schulhundbesuch in die Thematik eingeführt und auf den Umgang mit einem Hund vorbereitet. Hierfür bekommen sie Verhaltensregeln an die Hand.

Der Schulhund wird bei der Arbeit in der Schule durchaus belastet und muss dem gewachsen sein. Wichtig hierfür ist, dass er bestimmte Wesens- und Leistungsmerkmale besitzt. So sollte ein Schulhund eine große innere Sicherheit und gleichzeitig ein niedriges Aggressionspotenzial besitzen. Er sollte Interesse am Menschen haben und eine gewisse Sensibilität gegenüber Stimmungen mitbringen. Außerdem wäre wenig territoriales Verhalten und eine hohe Resistenz gegenüber Umweltstress von Vorteil.

Der Schulhund ist über seinen Besitzer haftpflichtversichert. Er wird artgerecht versorgt und gepflegt. Es finden regelmäßige Gesundheitschecks durch einen Tierarzt statt, ebenso wie Entwurmungen und Impfungen.

5. Informationen zum Schulhund Frida

Frida ist ein Labradoodle. Labradoodle sind eine bewusste Mischung aus einem Labrador und einem Pudel. Labradoodle haben ein sehr liebevolles und friedliches Wesen. Sie gehen mit Mensch und Tier freundlich und sozial um. Sie sind aktive, verspielte und pfiffige Familienhunde, die sich auch als Therapie-, Assistenz- und Schulhunde bestens eignen. Labradoodle haben eine schnelle Auffassungsgabe und sind deshalb auch für Hundeanfänger sehr gut geeignet. In ihnen verbinden sich die Fröhlichkeit und Gelassenheit des Labradors und die Intelligenz sowie Gelehrigkeit des Pudels. Sie gelten als sehr verschmust, einfühlsam und anpassungsfähig. Menschen und Tieren gegenüber sind sie absolut aggressionslos. Außerdem haben sie ein allergikerfreundliches Fell. Frida  hatte in der Vergangenheit noch keinen Kontakt zu allergischen Schülerinnen und Schüle, sodass hier noch keine konkrete Aussagen über deren Reaktion gemacht werden kann. Dennoch ist diesbezüglich immer zu bedenken, dass jede Allergikerin/jeder Allergiker unterschiedlich reagieren könnte und im Falle einer Reaktion individuell über Fridas Einsatz entschieden werden muss.

6. Regeln im Umgang mit Frida

Bevor ein Schulhund in der Klasse eingesetzt werden kann, werden wichtige Regeln mit den Schülerinnen und Schülern erarbeitet und festgelegt. Die Schülerinnen und Schüler müssen verstehen lernen, welche emotionalen Konsequenzen ihr Handeln bei dem Hund auslöst. Somit lernen sie die eigenen Emotionen, Wünsche, Bedürfnisse und Vorlieben mit denen des Hundes abzustimmen und Grenzen zu akzeptieren und einzuhalten. Alle Schülerinnen und Schüler sind dazu verpflichtet diesen Regeln zu folgen. Sollte dies öfter nicht der Fall sein, kann der Schulhund als Konsequenz zeitweise oder gar nicht mehr im Unterricht der entsprechenden Klasse eingesetzt werden.

Wenn Frida auf ihrem Platz liegt, lassen wir sie in Ruhe.

Wir warten, bis Frida zu uns kommt, dann können wir sie streicheln.

Wir halten Frida niemals fest. Sie kann sich frei bewegen.

Wir nehmen Frida nicht auf den Arm.

Wir ärgern/schlagen/treten Frida nicht.

Wenn Frida in der Klasse ist, sind wir möglichst leise.

Wir füttern Frida nicht ohne Absprache mit der Lehrkraft.

Informationsquellen

http://therapiehundezentrum.de/

http://www.elbrudel.de/

http://mini-labradoodle.de/rasse

Kurt Kotrschal, Brita Ortbauer: Behavioral effects of the presence of a dog in a classroom. In: Anthrozoos: A Multidisciplinary Journal of The Interactions of People & Animals. Band 16, Nr. 2, 2003, S. 147–159.